"Starke Rauchentwicklung in der Styropor-Verarbeitung, mindestens vier Arbeiter vermisst!" Diese knappe Meldung bildete den Auftakt für ein Übungszenario bei der Firma Neudel-Verpackungen, dem sich die Feuerwehren Neckarbischofsheim und Untergimpern und das Team der Helfer vor Ort (HvO) vom DRK Neckarbischofsheim stellen mussten.

 

Die von Daniel Meyer ausgearbeitete Übungslage stellte die Einsatzkräfte vor anspruchsvolle Aufgaben: Der Schwelbrand einer Fertigungsmaschine für Styropor-Erzeugnisse führte zu einer vollständigen Verrauchung der 2.300 Quadratmeter großen Produktionshalle. Vermutlich vier Mitarbeitern war es nicht gelungen, ins Freie zu flüchten.

Die Feuerwehren schufen sich über die Informationen der automatischen Brandmeldeanlage recht schnell einen Überblick über die Brandstelle. Trotzdem dauerte es einige Zeit, bis sie sich in der weitläufigen, verrauchten Halle zurechtfanden und alle verletzten Arbeiter retten konnten. Deren Erstversorgung erfolgte in souveräner Weise durch die Mitglieder der HvO Neckarbischofsheim. Dank des erst kürzlich installierten Industrie-Löschwasserhydranten in der Bahnhofstraße war es ohne Zeitverlust möglich, eine leistungsfähige und zuverlässige Löschwasserversorgung aufzubauen. Lediglich das Verlegen der sehr langen Schlauchleitungen innerhalb des Gebäudes zwischen den Styropor-Produkten bereitete den Einsatzkräften einige Mühe.

 

Während des gesamten Szenarios bildeten die beiden Kommandanten Thomas Ernst und Marco Hohrein die Einsatzleitung und koordinierten die einzelnen Einheiten und Maßnahmen.

 

"Wir haben präzise Erkenntnisse aus der Übung gewonnen" so die anschließende Bewertung durch Thomas Ernst. Besonders die Orientierung im Gebäude und die Tätigkeiten der örtlichen Einsatzleitung können zuküntig noch effektiver als bisher angenommen realisiert werden. Nur den Funkverkehr an der Einsatzstelle stufte der Kommandant als verbesserungswürdig ein. Auch hätte der Einsatz einer Wärmebildkamera das Aufspüren der Vermissten beschleunigt. Bei Ben Neudel als Vertreter der Firma Neudel-Verpackungen bedankte er sich für das Zurverfügungstellen des Gebäudes. Es hätte sich gezeigt, dass besonders bei Objekten mit automatischen Brandmeldeanlagen beim Thema Brandschutz eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Feuerwehr für beide Beteiligten von großem Nutzen ist.